Wo lange ein übergroßes Schild an ein nie verwirklichtes Versprechen erinnerte, kann für die Ortsgemeinde Müschenbach nun ein neues Kapitel beginnen. Die Flächen, auf denen einst das „DRK-Klinikum Westerwald“ entstehen sollte, sind nun in kommunaler Hand. Am 19. Dezember wurde der Rückerwerb der Grundstücke aus der Insolvenzmasse der DRK-Krankenhausgesellschaft notariell beurkundet. Ortsbürgermeisterin Birgitta Käckermann, die in Ausführung des Ortsgemeinderatsbeschlusses den Notartermin wahrgenommen hat, zeigt sich sehr erleichtert. Schließlich entscheidet nun vor allem die Ortsgemeinde, wie es mit den Flächen am Rande des bestehenden Gewerbegebietes weitergeht.
Damit endet eine Phase der Ungewissheit, die mit der Insolvenz des DRK und dem endgültigen Aus für den geplanten Klinikneubau verbunden war. Insgesamt handelt es sich um rund 78.000 Quadratmeter, die ursprünglich von der Ortsgemeinde selbst, von Landwirten und von Privatpersonen für das Projekt zur Verfügung gestellt worden waren.
Bereits im Februar hatten sich die Ortsgemeinde Müschenbach und die Verbandsgemeinde Hachenburg für den Ankauf aus der Insolvenzmasse starkgemacht, den Kontakt zum Insolvenzverwalter aufgenommen und nicht lockergelassen. Die Beharrlichkeit habe sich ausgezahlt, so lautet das Fazit der beiden Bürgermeisterinnen auf Orts- und Verbandsgemeindeebene.
Auch auf der symbolischen Ebene schließt sich damit ein Kapitel. Ende letzten Jahres stand die zweite Insolvenz des DRK und die Ungewissheit beim Krankenhausstandort Hachenburg im Raum. Heute ist bekannt, dass es in Hachenburg mit dem neuen Träger am bisherigen Standort weitergeht und dort Modernisierungen und Erweiterungen geplant sind. Und die nicht länger benötigten Flächen in Müschenbach finden unter der Entscheidungskompetenz der Ortsgemeinde Müschenbach eine sinnvolle Verwendung.
