Ob Feuerwehrfahrzeug in Nepal, Bildungsprojekte in Ruanda oder Agroforst-Initiativen gegen den Klimawandel: Die Verbandsgemeinde Hachenburg zeigt seit über 20 Jahren, wie kommunales Engagement weltweit Leben verändert. Ein Vorbild für gelebte Solidarität und nachhaltige Partnerschaften – über alle Grenzen hinweg.
Die Verbandsgemeinde Hachenburg steht seit mehr als zwei Jahrzehnten für ein kommunales Engagement, das über Landes- und Kontinentgrenzen hinauswirkt.
Partnerschaften auf Augenhöhe, die Leben verändern
Neben Nepal richtet sich der Blick der Verbandsgemeinde Hachenburg seit Jahren verstärkt auf das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda. In Zusammenarbeit mit der Ruandahilfe Hachenburg e.V. (https://www.ruandahilfe-hachenburg.de/) die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, wurden dort bereits Projekte im Wert von über einer Million Euro realisiert – eine stolze Bilanz für die sogenannte Graswurzelpartnerschaft, die vor Ort das Leben vieler Menschen spürbar verbessert.
Seit dem Ruandatag 2017 in der Löwenstadt besteht diese enge Verbindung zum Distrikt Gisagara im Süden Ruandas. Mit einer politischen Absichtserklärung, unterzeichnet von Erstem Beigeordneten Marco Dörner und Jérôme Rutaburingoga, dem Mayor von Gisagara, wurde somit eine Partnerschaft ins Leben gerufen, die weit mehr ist als ein freundlicher Händedruck.
Hier geht es nämlich um konkrete Vorhaben: von der Verbesserung der medizinischen Versorgung bis zu Bildungsinitiativen wie den Rückblick auf den Genozid im Jahr 1994 unter Beteiligung der ruandischen Schriftstellerin Tete Loeper im letzten Jahr und Klimaschutzmaßnahmen, die angesichts der spürbaren Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung Ruandas überlebenswichtig sind.
Vorbildliche Kooperationen und innovative Konzeptumsetzung
Ein herausragendes Beispiel ist das jüngst gestartete Agroforst-Projekt, das von Siegmar Seidel, Leiter des Ruanda-Zentrums und Büro für Afrika-Kooperationen der Uni Koblenz, gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Hachenburg, realisiert wird. Ziel ist es, landwirtschaftliche Flächen durch schattenspendende Bäume und Sträucher vor Erosion zu schützen und so die Ernten zu sichern. Besonders bemerkenswert: Die Partner der Genossenschaft vor Ort sind Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die durch diese Initiative ein Stück (finanzielle) Eigenständigkeit gewinnen. Sie bewirtschaften bisher kleine Flächen und bauen Ananas oder Bananen an.
Rund 30.000 Menschen profitieren von diesem zukunftsweisenden Vorhaben, das auf drei Jahre angelegt ist und auch eine Blaupause für andere kommunale Partnerschaften sein kann.
„Es handelt sich um humanitäre Hilfe, die an der Basis ansetzt und vom gegenseitigen Wissenstransfer geprägt ist“, bestätigen Siegmar Seidel und Marco Dörner.
Beim jüngsten Treffen in Koblenz ging es auch um Auswirkungen des Konfliktes im Ostkongo auf die Situation der Menschen in der Region, die mit steigenden Kostenbelastungen sowie Engpässen bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten konfrontiert werden. Auch wurden die immer ausgeprägteren Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion und die sich zunehmend zeigende Flächenkonkurrenz thematisiert.
Und nicht zuletzt steht die Verbandsgemeinde Hachenburg auch Hilfsprojekten Dritter wie den Hachenburger Frischlingen oder der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen zur Seite. Unsere Verwaltung versteht sich als verlässlicher Partner und Koordinator für engagierte Mitstreiter.
➡️Seid dabei, wenn wir in Teil 3 zeigen, wie wir auf Bundesebene Zeichen setzen und kommunale Partnerschaften unter Druck standhaft bleiben!