Ein wichtiger Schritt für die regionale Wasserversorgung ist geschafft: Die neue Wasserverbindungsleitung vom Hochbehälter Berod (Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld) in Richtung Borod und Wahlrod (Verbandsgemeinde Hachenburg) ist fertiggestellt – und das rund fünf Monate früher als geplant.
Die Verbandsgemeindewerke Hachenburg und der Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen (WKA) freuen sich, den erfolgreichen Abschluss des Projekts bekanntzugeben. Ursprünglich war die Fertigstellung erst für April 2026 vorgesehen. Doch die ausführende Firma Robert Schmidt aus Müschenbach brachte das Bauvorhaben dank moderner Technik schneller zum Abschluss. Eine leistungsstarke Grabenfräse, die bis zu zwei Kilometer Wasserleitung innerhalb von wenigen Tagen verlegen kann, machte das möglich.
Im Vorfeld hatte die Firma Schmidt im Auftrag der Verbandsgemeindewerke Hachenburg bereits die erforderlichen Leitungen zum Hochbehälter Berod verlegt, die nun durch den WKA angebunden wurden. Mit der offiziellen Inbetriebnahme wird die Versorgungssicherheit der Ortslagen Borod und Wahlrod deutlich erhöht. Gleichzeitig ist dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Wasserversorgung der Verbandsgemeinde Hachenburg.
Erster Verbundanschluss in Berod eingeweiht – WKA stärkt regionale Wasserversorgung
Die Verbandsgemeindewerke Hachenburg und der WKA haben in Berod den neuen Verbund offiziell in Betrieb genommen.
Die neue Leitung verläuft vom Hochbehälter Berod über Wirtschaftswege der Ortsgemeinde bis zum Verteilerpunkt „Haus Freudenberg“ an der Bundesstraße 8. Von dort aus werden die Ortslagen Borod und Wahlrod angebunden. Bis zur geplanten Erweiterung des Hochbehälters Berod durch den WKA erfolgt die Versorgung über die vorhandenen Hochbehälter in Borod und Wahlrod. Anschließend wird die Versorgung beider Orte vollständig über den modernisierten Standort in Berod sichergestellt.
WKA-Verbandsvorsteher Berno Neuhoff unterstrich bei der Einweihung die Bedeutung des neuen Netzanschlusses. Der WKA werde künftig verstärkt die VG Hachenburg sowie weitere Partner mit Trinkwasser beliefern. Die entstehenden Verbundstrukturen ermöglichen zudem eine gegenseitige Versorgung – ein entscheidender Beitrag zur Resilienz der Wasserversorgung im ländlichen Raum.
Mit Blick auf das Wasserdargebot erläuterte Neuhoff, dass der WKA sein Trinkwasser vom Aggerverband bezieht, der zwei Trinkwassertalsperren, die „Wiehltalsperre“ und die „Genkeltalsperre“ im Oberbergischen Kreis betreibt. Der Verband modernisiert in den kommenden Jahren seine Aufbereitungsanlagen. Dadurch sei die langfristige Versorgung des WKA und seiner Partner nachhaltig gesichert. Ermöglicht wird die Wasserlieferung durch den bestehenden Vertrag mit dem Aggerverband, der dem WKA als größtem Abnehmer entsprechende Bezugsmöglichkeiten einräumt.
Zugleich appellierte Neuhoff an einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Trinkwasser: „Wasser wird häufig als selbstverständlich betrachtet. Umso wichtiger ist ein bewusster und sparsamer Verbrauch“, so der Verbandsvorsteher.
Fred Jüngerich, Bürgermeister VG Altenkirchen-Flammersfeld, erklärte während des gemeinsamen Ortstermins am Hochbehälter in Berod: „Öffentliche Daseinsvorsorge gelingt heutzutage häufig durch interkommunale Kooperation. Die insoweit erforderliche Bereitschaft der Aufgabenträger ist zugleich Verpflichtung gegenüber dem Bürger. Auch im Abwasserbereich konnten die Verbandsgemeinde Hachenburg und die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld bereits eine gute Zusammenarbeit unter Beweis stellen.“
Abschließend dankte Neuhoff Bürgermeisterin Gabriele Greis und den Verbandsgemeindewerken Hachenburg für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Die neue Verbindung über Kreis- und Verbandsgemeindegrenzen hinweg sei ein bedeutender Schritt zur weiteren Stärkung der regionalen Versorgungssicherheit. Zugleich blickte er mit Zuversicht auf die kommenden gemeinsamen Maßnahmen.
Investition in eine stabile Zukunft
Werkleiter Thomas Welters stellte das neue Projekt „Verbund Hachenburg Süd“ vor, das einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Wasserversorgung der Verbandsgemeinde Hachenburg leistet. Die neue Leitung erstreckt sich über 3,2 Kilometer, die Gesamtkosten liegen bei rund 1,3 Millionen Euro brutto. Im Bereich der Kreisstraße K9 bei Borod wurde das Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) als Gemeinschaftsprojekt umgesetzt.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit Tempo
„Hier hat die Firma Schmidt zügig gearbeitet“, lobte der Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Hachenburg. Die zügige und qualitativ hochwertige Umsetzung zeige, wie gut technische Planung, regionale Zusammenarbeit und engagierte Ausführung ineinandergreifen können.
Das Projekt ist Teil eines umfassenden Versorgungskonzepts, das die VG Hachenburg langfristig effizienter und sicherer in der Wasserversorgung machen soll. Das gilt insbesondere in Notzeiten, falls Wasserknappheit droht.
Bürgermeisterin Gabriele Greis, hob bei der Inbetriebnahme hervor, dass ein Inseldenken im Bereich der kommunalen Ver- und Entsorgung nur begrenzt Zukunft habe. Man freue sich auf die weitere interkommunale Zusammenarbeit mit dem Zweckverband WKA und bedanke sich für die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten.
Weiter merkte Greis an, dass die Verbandsgemeinde Hachenburg schon viele Jahrzehnte Trinkwasser aus Nachbarkommunen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet beziehe. Der aktuelle Anteil des Fremdbezuges solle von rd. 10 Prozent auf später bis zu 30 Prozent erhöht werden. Dies sei notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, denn aufgrund des Klimawandels gingen die Schüttmengen der eigenen Gewinnungsanlagen zurück. Selbstverständlich werden auch die vorhandenen und nutzbaren Gewinnungsanlagen weiterhin betrieben, sofern diese alle Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllten.
Ausblick
In einem nächsten Ausbauschritt ist die Erweiterung des Hochbehälters Berod um rund 400 Kubikmeter durch den WKA vorgesehen. Dadurch wird es künftig möglich sein, die beiden alten Hochbehälter in Borod und Wahlrod außer Betrieb zu nehmen und die Wasserversorgung vollständig über den modernisierten Hochbehälter Berod sicherzustellen.